Kriterien der Softwareauswahl für ein PKM-System
Ziel und Abgrenzung dieses Artikels
Hier will ich versuchen zu erläutern, welche Kriterien mich bei der Auswahl der Software für mein PKM-System geleitet haben.
Worum es dabei nicht geht, ist die Frage, was ein PKM-System überhaupt ist, und auch nicht um die Frage, was mein PKM-System ist, wie mein PKM-System aufgebaut ist und warum ich mich zur Führung eines PKM-Systems entschieden habe.
Ausgangslage
Meine Beschäftigung mit neuen Formen des Lernens hatte mich im Herbst 2022 in ein Experiment geführt: Ich nahm an einer unternehmens-übergreifenden Lernreise teil: An einem Learning Circle zum Thema "Digitale Zusammenarbeit" - Hier habe ich darüber geschrieben.
Ein für mich wertvolles (Meta-)Resultat dieser Erfahrung war das Kennenlernen von im weitesten Sinne Gleichgesinnten und von Konzepten und Quellen für das eigenverantwortliche und selbst-organisierte Lernen mit Peers.
Eine der sich mir als neu darstellenden Quellen ist das LernOS von Cogneon. Unter dem Motto "Keep Calm an Learn On" werden zunächst durch eine sich selbst organisierende Community sogenannte Leitfäden ersonnen die dann auf der Internetpräsenz veröffentlicht werden.
Einer dieser Leitfäden ist der Leitfaden zum Thema Zettelkasten, der - ich möchte fast sagen - mich gefunden hat. Im Thema Zettelkasten und dem Durchlaufen eines entsprechenden Learning Circle im Frühjahr 2023 ist der Startpunkt verborgen für meine persönliche strukturierte Beschäftigung[1] mit dem Thema PKM und den dafür notwendigen Skills und Werkzeugen.
Fragen zur Softwareauswahl, die sich (mir) stellen
Zunächst:
- Man kann PKM auch analog betreiben.
- Persönliches Wissensmanagement ist ungleich der Verwendung bzw. Anwendung einer Software (Dieser Hinweis ist wichtig, um klarzustellen, dass allein mit der Software und der Fähigkeit sie zu bedienen noch kein PKM entsteht.)
- Analoges Wissensmanagement ist in meiner Wahrnehmung im 21. Jh. ein wenig angestaubt
Man kann PKM analog betrieben, muss man aber nicht. 😉 Insbesondere unter den - wie ich finde heute im Allgemeinen - gegebenen Umständen, dass Wissensarbeitende heute ohnehin weder ohne E-Mail oder Chats und definitiv nicht ohne Internet auskommen, ist die Idee, PKM analog zu betreiben geradezu irrwitzig. In jedem Fall ist sie für mich irrwitzing.
Also steht die Frage im Raum, welche Software verwendet man für sein persönliches Wissensmanagement.
Welche Anforderungen stelle ich also an mein PKM-System? Welche konkreten Fragen stellen sich im Detail?
- Wo sollen die Daten meines PKM-Systems liegen?
- Mögliche Antworten:
- ausschließlich Lokal;
- lokal und in der Cloud;
- ausschließlich in der Cloud;
- öffentlich im Internet
- Mögliche Antworten:
- Auf wie vielen verschiedenen Endgeräten will ich mein PKM-System "anfassen" können?
- Mögliche Antworten:
- auf (m)einem PC
- auf meinem privaten und auf meinem dienstlichen Laptop
- auf allen meinen PC's und auf allen Smart-Phones und Tablets, die ich habe
- auf (m)einem PC
- Mögliche Antworten:
- Wie zukunftssicher (=hersteller-unabhängig) sollen die Daten formatiert sein?
- Mögliche Antworten:
- darüber will ich nicht nachdenken, ich suche die in meiner Arbeitsumgebung am einfachsten verfügbare Software, mit der ich mein PKM aufbauen kann
- ich denke darüber jetzt nicht nach, falls mal ein Hersteller siene Dienste einstellt, finde ich einen (vermutlich mühevollen) Weg, die Inhalte meines PKM-Systems auf eine neue Software zu übertragen
- ich denke darüber nach und komme zu dem Schluss, dass einfacher Text mit ein paar wenigen Formatierungsoptionen vermutlich die Beste Alternative darstellt, weil hinreichend und vermutlich weitestgehend herstellerunabhängig. z.B. Markdown-Files.
- Mögliche Antworten:
- Was darf das ganze softwareseitig kosten?
- Mögliche Antworten
- es muss komplett kostenlose, als frei verfügbare Software sein
- es darf moderate Kosten haben (was moderat ist, nun ja, auch das ist individuell)
- ...
- Mögliche Antworten
- ... und viele weitere Fragen sind möglich.
Die Liste kann individuell sehr viel länger werden.
Weiterführende Leseempfehlung
Das "Neue", das mit dem Lernzirkel begann, war nicht das persönliche Wissensmanagement an sich, es war tatsächlich die strukturierte Beschäftigung mit dem Thema unter Einbeziehung von Fragen persönlicher Fähigkeiten im Kontext mit Wissen und Wissenserwerb und unter Einbeziehung von modernen digitalen Methoden und Werkzeugen. ↩︎